Vorsicht! Diese invasive Art bedroht unsere Bienenwelt

Frühling und Sommer sind wunderbare Jahreszeiten. Die Blüten blühen, die Bienchen summen … doch Imker sind in diesem Jahr nervös. Sie nämlich mit früheren Sichtungen der Jungköniginnen der Asiatischen Hornisse als in den vergangenen Jahren. Und eine frühe Sichtung bedeutet auch, dass die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse wohl nicht mehr aufzuhalten sein wird.

Wer ist diese Asiatische Hornisse überhaupt?

Die Vespa Velutia, auch bekannt als Asiatische Hornisse, ist eine invasive Art, die in den letzten Jahren in Europa immer mehr heimisch wird. Eigentlich kommt das Insekt aus Südostasien. Doch milde Winter und der Klimawandel erlauben ihr seit Jahren auch in europäischen Ländern Fuß zu fassen.

Die Vespa Velutia lässt sich ganz gut von der heimischen Hornisse unterscheiden. Vor allem, da sie etwas kleiner ist. Die heimischen Königinnen werden etwa 3,5 cm groß, die asiatischen 3 cm. Auch in ihrer Musterung und Färbung unterscheiden sich beide. Europäische Hornissen haben einen gelben Hinterleib mit schwarzen Punkten und Bändern. Die asiatische Hornisse hat einen dunklen Hinterleib, um den gelbe Bänder geschlungen sind sowie eine schwarze Brust. Die Beine der Asiatische Hornisse sind leuchtend gelb.

Auch wenn sie sich optisch unterscheiden – stechen können beide Hornissenarten. Dabei scheinen Stiche von Hornissen mehr weh zu tun als die von Bienen oder Wespen, da der Stachel länger und das Gift einen bestimmten Bestandteil erhält. Die Komponente Acetycholin sorgt für Schmerzen. Gefährlich sind die Stiche für Menschen nicht. Lediglich Allergiker sollten sich in Acht nehmen. Auch sind Hornissen nicht übermäßig aggressiv. Lediglich wenn man sich dem Nest nähert, könnten die Hornissen entsprechend reagieren.

Nest für Nest

Soweit so gut – aber wo liegt das Problem?

Das Problem ist, dass die Vespa Velutia keine natürlichen Feinde in Europa hat. Sie verdrängt deshalb durch schnelle Ausbreitung die Arten, die eigentlich hier zuhause sind – allen voran unsere Honigbiene.

Natürlich: Asiatische Hornissen ernähren sich unter anderem von dem Obst, das von den Bäumen fällt. Sie mögen auch Nektar. Doch es haben ihr eben auch kleine Tiere ganz schön angetan. Käfer stehen ebenso wie Fliegen auf dem Speiseplan. Und davon reichlich: Asiatische Hornissen benötigen zwischen acht und zwölf Kilo Insekten pro Saison.

Man könnte jetzt denken: „Wunderbar – ein paar Fliegen weniger ist doch auch nicht so schlimm!“ Man könnte jetzt dazu auch noch vergessen, dass das Insektensterben jeden von uns berifft. Und doch Achtung: Sagenhafte 85 Prozent der Beute der asiatischen Hornisse machen Honigbienen aus. Und das kann und wird sich schnell auch auf die Bestäubungsleistung auswirken. Damit haben wir bald alle ein Problem.

Jedes Nest eine neue Gefahr

Die Asiatische Hornisse lebt in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet im Gebirge, manchmal auch im tropischen Tieflandregenwald. In Europa lebt das kleine Tier insbesondere am Stadtrand mit höhen Bäumen. Ist sie allerdings länger vor Ort sucht sie sich – ähnlich wie der bei uns bereits ansässige Verwandte – gerne auch Gegenden aus, die von Menschen gebaut sind, wie Schuppen zum Beispiel.

Ihr Primärnest baut die asiatische Hornisse, genau wie die europäische, zunächst in Schuppen, Hecken oder ähnlichen Umgebungen. Im Sommer baut das Volk dann ein Sekundärnest, weil das erstgebaute zu klein für das Volk wird. Dieses zweite Nest entsteht oben hängend in Baumkronen.

Vespa Velutia-Nester sind kugelförmig und können bis zu einem Meter Durchmesser erreichen. Ja, das ist ganz schön groß. Schon alleine ihre Größe macht sie zur Gefahr:

Im Gegensatz zur europäischen Hornisse sind die Völker der asiatischen Hornisse bedeutend größer. Ihre Nester sind Heimat von 2.000 Arbeiterinnen und 500 Geschlechtstieren – europäische Völker zählen etwa 400-700 Bewohner.

Unsere Honigbiene braucht auch Ihre Hilfe

Die Nester der Vespa Velutia müssen offiziell gemeldet werden. So möchten die Behörden sicherstellen, dass sie die Ausbreitung der Völker genau unter der Lupe behalten. Es sollte dabei selbstverständlich sein, dass eine eigenständige Entfernung des Nestes niemals in Erwägung gezogen werden sollte. Wer denkt, an der Kaffeetafel einen Teil mit Lebendfallen zu leisten sollte dieses Vorhaben auch nochmals überdenken, denn die Gefahr ist einfach zu groß, dass sich heimische Arten in den Fallen verfangen.

Die Asiatische Hornisse wurde als invasive Art eingestuft. Sie ist meldepflicht und soll bekämpft werden. In Deutschland möchte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) sämtliche Möglichkeiten abgdecken. Sie ist daher auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Jetzt gleich mehr erfahren auf www.hessische-imker.de

Auch hier finden Sie Informationen sowie die Verbreitungskarte der Asiatischen Hornisse:

Verbreitungskarte und mehr